|
Vollwertkost
Jahrelang habe ich mir keine großen Gedanken über Ernährung gemacht.
Mir reichte es, Vegetarier zu sein.
Auf meiner Geburtstagsfeier wollte ich meine Gäste mal mit einem Partyservice überraschen.
Solche Services bieten aber meistens Metzgereien an, die besonders ihr Spanferkel anpreisen -- für mich indiskutabel.
Es gab aber auch einen vollwertig-vegetarischen Partyservice ganz in der Nähe.
Allerdings fand ich es schwierig, geeignete Gerichte auszuwählen, da ich die meisten nicht kannte.
Später hatte ich dann vorzügliche Salate und den schmackhaftesten Brotaufstrich, den ich je gegessen hatte.
Was frische Kräuter doch für ein Aroma haben...
Eigentlich hätte es dabei bleiben können, aber...
Ein paar Tage später war ich dann noch zu einem Vortrag über Ernährung eingeladen.
Eigentlich wollte ich nur ein paar Kostproben des Partyservice probieren, die es anschließend geben sollte.
Da viel mir ein Buch auf:
Dr. Bruker: "Unsere Nahrung unser Schicksal".
Nie von dem gehört.
Aber es gab einen ganzen Stand von seinen Büchern.
Zuerst dachte ich, das ist bestimmt wieder jemand, der mit ein paar klugen Ratschlägen an das Geld anderer Leute kommen will.
Aber nach ein paar Leseproben fand ich das Buch doch ganz interessant, also habe ich es mal mitgenommen.
Auch weil ich beim Buffet mich mit einer älteren Rohkostlerin unterhalten hatte, die auf einige meiner naiven Ansichten über Ernährung meinte: "Informieren Sie sich!"
Irgendwie war ich schockiert.
Was eine falsche Ernährung alles für ernährungsbedingte Zivilisationskrankheiten auslösen können soll!
Wie die Nahrungsmittelindustrie uns an der Nase herumführen soll!
Wie das alles totgeschwiegen wird!
Warum hatte ich noch nichts davon gehört?
Warum haben meine Eltern nichts davon gehört? Das Buch gab es ja immerhin schon seit 1968...
Oder ist es eher für ältere Menschen gedacht, die schon zahlreiche Gebrechen haben und denen ein bißchen Mut gemacht werden soll?
Aber was hätte dieser Dr. Bruker für einen Grund, nur irgendwelche Hirngespinste aufzuschreiben?
Mir fiel keiner ein.
Auch wenn sich später mal herausstellen sollte, daß das eine oder andere vielleicht nicht ganz stimmen mag, fand ich seine Ansichten doch überzeugend.
Einige Aha-Effekte...
Hätten Sie gewußt, daß...
- Fabrikzucker nicht nur die Zähne zerstört, sondern auch den Stoffwechsel belastet und ein Vitamin-B1-Killer ist?
- Auszugsmehl eher eine "Konserve" als ein Nahrungsmittel ist?
- man Vollkortbrot nicht an der dunklen Farbe erkennen kann?
- H-Milch nur noch denaturiertes Eiweiß enthält?
- es nicht auf Kalorien sondern auf Vitalstoffe ankommt?
- Mangel an Vitalstoffen die Zivilisationskrankheiten hervorruft?
- in Tierversuchen nachgewiesen wurde, daß Katzen und Ratten entarten, wenn sie nur mit gekochter Kost bzw. Produkten aus Auszugsmehl gefüttert werden?
- manche Entartungen erst bei flogenden Generationen auftreten, sich also vererben?
- solche krankhaften Veränderungen durch Vollkorngetreide vermieden werden können?
- beim Menschen etwa 20 Jahre vergehen, bis erste Anzeichen einer Fehlernährung durch raffinierten Kohlenhydrate (Mehl, Reis, Fabrikzucker) auftreten?
- die Menschen heute zwar älter werden aber nicht unbedingt gesünder?
- Fabrikzuckerarten, gekochtes Obst und Säfte die Verträglichkeit anderer Nahrungsmittel stören?
- Schälen und Waschen von Früchten nicht die Umweltgifte beseitigt?
- Pestizide auch durch Kochen nicht zerstört werden?
- Obst und Gemüse alleine nicht alle Vitamine enthalten?
- ...
Lohnt es sich da nicht, ein bißchen auf die Ernährung zu achten?
Was ist also wichtig bei einer vollwertigen Ernährung?
- generell alle Lebensmittel so natürlich wie möglich
- viel Obst und Salate, Frischkostanteil etwa ein Drittel pro Tag
- Mehl: keine Produkte aus Auszugsmehl (Brot, Kuchen, Gebäck, Nudeln), sondern Vollkornprodukte bevorzugen, am besten aus frisch gemahlenem Vollkornmehl
- Müsli: keine Fertigprodukte in Milch einweichen, sondern ein Frischkornbrei aus gemahlenem und eingeweichtem Getreide (evtl. Sprossen), Sahne, Zitrone und frischem Obst
- Fette: naturbelassene, kaltgepreßte Öle bevorzugen; auch zum Erhitzen, aber nicht bis es qualmt
- Fette: keine Margarine sondern Butter, am besten Sauerrahmbutter und nicht die mildgesäuerte
- Milch: auf keinen Fall H-Milch, sondern Vollmilch, möglichst wenig behandelt
- Zucker: alle Formen des Fabrikzuckers vermeiden (auch z.B. Ketchup), Gewürze bevorzugen, wenn nötig, mit Honig süßen
- Dr. Bruker (pointiert): "Essen und trinken Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird!" (Möglichst wenig Fabriknahrungsmittel)
- Fanatismus schadet nur
Einige Beispiele
Getreidemühle
Mit so einer Mühle kann man Getreide zu frisch duftendem, feinem Mehl malen, das noch alle Vitalstoffe enthält. Mahlzeit!
Frischkornmüsli
Aus frisch gemahlenem Getreide (hier: Weizen), das über Nacht in Wasser eingeweicht wurde, mit 1-2 Eßlöffeln Sahne und einer halben Zitrone, einer halbe Kiwi und einen halben Apfel.
Was tun mit den ganzen alten Vorräten?
Da bin ich auch noch am überlegen. So habe ich immer noch 5 Tüten H-Milch und riesige Familienpackungen Kornflakes bei mir rumstehen...
Oder Ketchup, den ich eigentlich gar nicht mag. Wie der wohl bei mir in die Küche gekommen ist? Vermutlich war es ein Sonderangebot...
MV, 21.05.2006 18:25:24
|