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Athlon Odyssee

Manchmal kommt es mir so vor, als wenn gerade die Leute, die halbwegs Ahnung von einer Sache haben (oder es zumindest meinen), in besondere Probleme verstrickt werden.
Jedenfalls erschien es mir so Anfang letzten Sommers, als ich mich trotz besser werdenden Wetters manchmal doch noch mit dem Computer beschäftigte.

Es wurde wärmer...

Was machte also das blöde Ding? Es stürzte öfter unvermittelt ab. Meistens, wenn ich gerade ein Dokument erweitert hatte, blieb die Maus hängen und es rührte sich nichts mehr. Da das sowohl unter Windows als unter Linux auftrat, habe ich ein Hardwareproblem angenommen.

Der Tragödie erster Teil...

Irgendwann wurde es mir dann zu lästig und ich beschloß, mal wieder das neuste BIOS-Update einzuspielen. Als es besonders schlimm war, nahm ich eine Boot-Diskette und startete das BIOS-Update. Und es kam, wie es kommen mußte, das BIOS-Update schlug fehl. Dabei war es fast vollständig, nur ein kleiner letzter Teil wurde als fehlerhaft angezeigt. Da sich nichts mehr rührte, wagte ich einen Reset, in der Hoffnung, daß wesentliche Teile des BIOS schon geschrieben waren...

Funkstille

Aber es tat sich nichts. Überhaupt nichts, kein Piepen, kein Zugriff auf ein Laufwerk. Das war's. Noch nie stand ich so hilflos einem Computer gegenüber. Das muß ja wohl ein Scherz sein, dachte ich, baute alle Komponenten bis auf die Grafikkarte aus und versuchte es noch mal -- wieder nichts, nur der Lüfter rauschte.

Ein Backup-System

Zum Glück hatte ich ein altes Backup-System, was zwar auch nicht immer lief aber an dem Tag scheinbar einen guten Tag hatte. (Das Mainboard funktioniert seit dem Einstecken einer Karte nicht mehr richtig, da es sich in dem Wabbelgehäuse wohl zu stark durchgebogen hatte. Und jetzt habe ich das Board mit einer Zahnbürste fixiert, so daß es unter Spannung steht...)

Suche im Internet

Also erst Mal im Internet nach "BIOS", "Flash-Programierung" und "Flash fehlgeschlagen" gesucht. Ich schien nicht der Einzige zu sein, denn es gab wirklich Anbieter, die einen Programmierservice boten, bei Bedarf auch mit neuem IC. Da mir das Einschicken zu aufwendig erschien (auch der Mainboard-Hersteller bot einen solchen Service an), hätte ich schon beinahe ein neues IC bestellt, da fiel mir ein, daß es in der c't einen Bausatz für einen Flash-Programmer gibt.

Warten

Also die Leerplatine bestellt, und bei einem Elektronik-Versender die benötigten Bauteile.

c't Flasher

Ein Flash-Programmer

Ein paar Tage später hatte ich alle Bauteile zusammen und konnte mich an den Zusammenbau wagen. Der war problemlos bis darauf, daß ich ein paar Widerstände falsch bestellt hatte. Ein Fernsehtechniker hatte nicht so viele gleiche Werte auf Lager, also mußte ich sie mir aus einem Elektronik-Laden besorgen.

Neuprogrammierung

Alles war fertig aufgebaut, sah ganz vernünftig aus, so wagte ich es, die kleine ISA-Karte zusammen mit aufgestecktem BIOS-Baustein in meinen Zweitrechner zu stecken. Zuerst hatte ich zwar die Adreßvergabe nicht richtig kapiert, aber dann konnte ich die Karte ansprechen und den Baustein auslesen (obwohl er von dem Programm nicht erkannt wurde). Der Inhalt war wirklich anders, als er sein sollte. Auch die Programmierung klappte problemlos, noch mal verglichen, jetzt waren die Daten drin.

Ein erster Versuch

Wunderbar, dachte ich, mal schnell ausprobiert, ob das BIOS jetzt wieder erscheint. Dazu den BIOS-Baustein wieder eingesetzt, das Board eingebaut, Prozessor drauf, Kabel dran und angeschaltet. Für einen kurzen Test wird man ja wohl keinen Lüfter brauchen, dachte...

Der Tragödie zweiter Teil

...ich. Der Monitor hatte noch kein Bild, es piepte einmal und dann sah ich es. Das gibt's doch nicht! Der Prozessor fing an zu rauchen und roch recht unangenehm. So schnell konnte ich den Ausschalter gar nicht finden, diese dummen Schalter an ATX-Gehäusen funktionieren erst mit Verzögerung. Also hinten abgeschaltet.
So ein Pech. Das Ding war nur ein paar Sekunden gelaufen und jetzt sowas! Ich befürchtete das Schlimmste. Hoffentlich waren nicht noch andere Komponenten betroffen. Lüfter drauf, nochmal probiert - natürlich nichts.

Patient tot

Tja, da wollte ich ein paar Mark für ein neus BIOS sparen und jetzt war mein Athlon abgeraucht!
Hmm. Äußerlich konnte man nichts erkennen. Also mal dumm gestellt und zum Händler getragen, der hat ihn überprüft, aber es war nichts mehr zu machen: "Ich habe eine schlechte Nachricht für Sie...".
Natürlich war die Garantie gerade abgelaufen und der Händler wollte mir höchstens einen neuen Prozesor verkaufen. Ansonsten empfahl er mir, es mit einem gebrauchten zu versuchen. Dort um die Ecke gäbe es so einen Laden...

Und was nun?

Das fragte ich mich auch. Einen günstigen Duron kaufen? Muß nicht sein. Es gab auch schon den Athlon C, vielleicht gleich ein neues Mainboard dazu? Oder läuft der Athlon C vielleicht auch auf meinem Board? Es gibt da so einen Jumper, der den Front-Side-Bus angeblich auf 133 MHz einstellt. Dazu habe ich allerdings keine Informationen gefunden. Immerhin gab es in der c't einen Artikel, wie man Athlons übertakten kann, zusammen mit dem "Bleistiftstrichtrick", also könnte es ja funktionieren.

Neuer Athlon im alten Gewand

Also einen neuen Prozessor mit 1 GHz gekauft und ausprobiert. Das Ding lief nur mit etwa 750 Mhz. Mit einem Front-Side-Bus von 133 Mhz startete das System erst gar nicht. Und die Multiplikator-Einstellungen auf dem Board zeigten keine Wirkung. Also ein paar Bleistiftstriche auf dem Prozessor gemacht, und endlich - die Multiplikator-Einstellungen zeigten Wirkung. Seitdem habe ich wieder einen Athlon mit 1 GHz.
Puh.

 


 


MV, 04.03.2006 20:51:46